Aus dem Leben eines Ladafahrers

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OldGrayman
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Aus dem Leben eines Ladafahrers

Beitrag von OldGrayman »

Ich hab einen Lada, bin seitdem bekannt als Old-Grayman im Club und im ganzen Land.
2010 aus Augsburg besorgt, wir hatten das Geld, es war nichts geborgt.
Ich besah mir das Auto von vorn und von hinten und konnte zunächst keine Probleme finden.

Blauäugig wie ich war, schlug ich gleich zu und hatte den Wagen dann im Nu.
Ich fuhr los, doch ich kam nicht sehr weit. Schon kurz hinter Augsburg war die Kupplung breit.
Das stank ganz gewaltig, die Fahrt null und nichtig.
Was ist mit dem Auto? Nur das war wichtig.

Wieder zurückgeschleppt muss´t ich lange warten. Erst am Abend konnte ich wieder starten.
Er surrte und summte wie ein Bienchen und dann
kam ich am frühen Morgen wieder zu Hause an.
Ja, das Fahren machte Spaß. Ich bremste kaum, gab nur noch Gas.

Viel später zu Hause wurde mir klar, daß das Auto wohl doch kein Schnäppchen war.
Vom Rost zerfressen, was sollte ich machen? Auf der Suche nach ´ner Werkstatt hatte ich nichts zu lachen.
Ich geriet an einen, der verstand sein "Handwerk gut". Er zerstörte das Auto vollends, das bracht´ mich in Wut.
Dann wollte er Geld, viel Bares sollt´ her, sonst sähe ich mein Auto nimmer mehr.
Die Sorge war groß, ich schlief nicht mehr richtig.
Was wird aus dem Wagen, nur das war wichtig.

Nur mit Anwalt´s Hilfe, das war mir klar,
und für viel Geld bekam ich zurück, was da noch vom Auto übrig war.
Ein Puzzle in 3D, das schaffte mich richtig.
Würd´ ich je damit fahren? Nur das war mir wichtig.

Eine kleine hiesige Werkstatt half in der Not, indem sie den Resten Asyl anbot.
Gemeinsam schraubten wir dann Tag und Nacht. Und siehe da, das Werk war vollbracht.
Auch dafür zahlte ich noch mal richtig.
Doch ich hab den Samara, nur das war mir wichtig.

Fortan ließ er mich nicht mehr im Stich. Endlich alles gut, so dachte ich.
Bis eines Tages, Ihr ahnt es schon, das Auto nicht wollte, was für ein Hohn.
Bloß gut, daß wir nicht alleine waren.
Holger schleppte mich zurück und wir sind mit dem Niva zum Treffen gefahren.
Danach gab´s dann keine Probleme mehr. Der Wagen tat seinen Dienst und sich niemals mehr schwer.

Und so will ich nun in einigen Bildern einen längeren Ausflug ins Köl´sche schildern.
Eine Woche vor der Tour hab ich alles gecheckt. Und kaputte Stoßdämpfer hinten entdeckt.
Der Zahn der Zeit hat am Auto genagt. Also rief ich an bei AET, ganz unverzagt.
Ich musste dort zwar ein paar Stunden warten, doch konnt´ ich mit neuen Dämpfern starten.
Die Erfahrung riet mir, check das Auto richtig.
Dann kommste auch an, nur das ist wichtig.

Ich checkte dann an Ort und Stelle Reifen, Hupe, Kurbelwelle.
Füllte Flüssigkeiten nach und ganz ungeniert hab´ ich dem Auto ´ne neue Batterie spendiert.
Hab ihn geputzt und wie wahnsinnig poliert. Und dabei ´nen Sonnenbrand riskiert.
Dann stand er da und glänzte in der Sonne. Ich besah´ mein Werk, voller Wonne.
Ja ich war richtig
stolz auf mein Auto, nur das ist wichtig.

Wir packten ein, was nötig war. Unsere Stimmung war wirklich wunderbar.
Am nächsten Morgen war´s dann endlich so weit, wir machten uns für die Abfahrt bereit.
Doch ich sehe noch heute mein dummes Gesicht. Wir wollten fahren, das Auto nicht.
Ich konnt´ ihn nicht starten, was mich mächtig verdross.
Der Zündschlüssel bewegte sich nicht , in seinem Zündschloß.

Die Stimmung am Nullpunkt, das konnt´ es nicht sein. Zum Glück fiel mir da McGyver ein.
Der kriegte alles wieder hin, ich entsann mich, daß ich ja auch so einer bin.
Lenksäulenverkleidung ab, das Zündschlß gecheckt.
Durch Kurzschließen hab ich den Wagen wieder zum Leben erweckt.

Das war zu verkraften, dachte ich nur und wiederholte nach jedem Halt die Prozedur.
Endlich am Ziel hab ich´s mir leichter gemacht und 2 Drähte an der Verkleidung angebracht.
Das war bequemer, dachte ich richtig. Mein Samara fährt, nur das ist wichtig.

Die Heimfahrt dann lief wie geschmiert, bis zum Stau vor Helmstedt war nichts passiert.
Es kochte der Motor und ich dachte voll Graus, wie kommen wir nun rechtzeitig nach Haus?
Rechts ran auf den Streifen und nachgeseh´n, was war mit meinem Auto bloß gescheh´n.
Im Motorraum zischte, brodelte, dampfte es richtig.
Was war mit dem Auto, nur das ist wichtig.

Das Kühlwasser, so kam´s mir in den Sinn, doch das war´s nicht, es war keins mehr drin.
Alles was ich an Reserve hatte, schnell aufgefüllt. Doch der Durst auf Wasser war noch nicht gestillt.
Unser Mineralwasser zum Trinken in Not schmeckte auch dem Samara recht gut.
Ich besah mir den Motorraum von oben bis unten, wohin war das Wasser nur verschwunden?
Es war nichts zu seh´n undso fuhren wir weiter, als sei nichts gescheh´n.
Doch weit kamen wir nicht, an der Raststätte Helmstedt wieder rechts raus.
War es mit der Fahrt nun endgültig aus?

Doch wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Und das Lichtlein zu mir spricht, ruf im Club an, die vergessen dich nicht.
Also rief ich bei Martin, dem Samara-Flüsterer an. Und zu meinem Glück ging er auch gleich ran.
Er war in Ungarn, kam von dort nicht weg. Was nun, dachte ich vor Schreck.

Doch auch in Ungarn, was soll ich Euch sagen, lies Martin mich nicht verhungern und verzagen.
Gab mir ´nen wirklich guten Rat wie ich´s machen sollte, wenn ich aus eigener Kraft nach Hause wollte.
Parkplatz-Hopping war angesagt, zum Wasser fassen, ganz unverzagt.
So ging es nach Hause in vielen Stunden. Den Schreck und Stress hab ich bis heut´ nicht verwunden.
Spät am Abend rief ich dann
noch mal bei Martin in Ungarn an.
Und sagte ihm, der Albtraum sei aus. Wir waren endlich wieder zu Haus.
Schnell fielen wir ins Bett und die Augen uns zu, bis zum Morgen hatte der Samara nun Ruh.

Nach dem Frühstück und mit Bedacht hab ich mich an die Fehlersuche gemacht.
Das gesamte Kühlsystem sah verdammt böse aus.
Doch der Übeltäter war ein anderer, stellte sich bald heraus.
An einer Stelle, die nicht gleich zu sehen war, hatte der Ausgleichsbehälter ´nen Riss, mehr als 12 cm lang gar.
So, schnell noch ein Foto, dann ab damit in den Müll. Einen hatte ich zum Glück noch, ich sammle ja viel.

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Das ganze Kühlsystem hab ich dann neu bestellt. Egal wie teuer, so´n Auto verschlingt halt Geld.
Nicht nur in Deutschland, das ist bei Lada Brauch, aus ganz Europa natürlich auch.

Wenn die Teile da sind, fliegt das alte Zeug raus. Dann tausche ich das ganze Kühlsystem vollständig aus.
Egal, ob einfach oder schwer, Hauptsache, ich hab keine Panne mehr.

Euer Old-Grayman
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OldGrayman
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Re: Aus dem Leben eines Ladafahrers

Beitrag von OldGrayman »

Hallo Freunde,
hier ein erstes kurzes Update zur Reparatur des Kühlsystems.

Zunächst mal hab ich, wie bereits angedeutet, gewartet, bis ich alle Teile zusammen hatte. Dann hab ich mich daran gemacht, den alten "Kram" stückweise zu entfernen.

Als Erstes fiel mir ein Massedraht auf, der nicht an seinem Platz am Massepunkt neben dem Thermostat war. Er baumelte fröhlich frank und frei in der Luft. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob er zum Kühlsystem (in Verbindung mit dem Thermoschalter oder Kühlergebläse) gehört. Gründlich, wie ich bin, hab ich gleich den ganzen Massepunkt samt Kabel wieder schick gemacht und das lose Kabel wieder angeschlossen.

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Weiter ging´s.
Als Nächstes hab ich erst mal alles entfernt, was einer Reparatur im Wege sein könnte. Also Luftfilterkasten und was sonst noch im Wege war.
Und dann gings ans Fleddern. Erst mal prophylaktisch den Thermoschalter getauscht. Es folgten die Kühlerschläuche und das Thermostat.

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Den Kühler hab ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Schließlich war ihm sein Alter (über 20 Jahre) bereits anzusehen.
Doch ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Beim Ausbau verabschiedeten sich sogleich die zwei Schraubenbolzen der oberen Befestigung. Mühsam rausbugsiert, hab ich dann das ganze Ausmaß der Korrosion gesehen. Nicht nur der Kühler samt Gebläsehalter, sondern auch die Frontmaske sahen böse aus. Die Maske hab ich dann erst mal entrostet und mit Rostumwandler, Zinkspray und Farbe behandelt. Das dauerte natürlich gefühlt ´ne Ewigkeit. Musste ja alles immer wieder trocknen. Den Kühler samt Gebläse hab ich getauscht.

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Und weil ich schon mal gut rankam, gleich noch den Motorblock vom Blätterteigrost befreit und auch mit Rostumwandler behandelt.
Jetzt ist alles wieder schick.

Jedoch, der alte Kühler sieht schlimm aus.

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Für die obere Kühlerbefestigung hab ich auf ´ne Selbstbau-Baumarkt-Lösung zurückgegriffen.
Passt, sitzt, wackelt und hat Luft.

Stolz auf mein Werk, wollte ich natürlich gleich die Dichtheit des Systems prüfen.
Und siehe da, er war iommer noch inkontinent.
Diesmal kam das Wasser aus der Region der Wasserpumpe zum Vorschein.
Mühsam hab ich das Auto vorn hochgebockt, so dass ich mit der Roll-Liege drunter passte.
Da war der Fehler auch schon zu sehen. Das Rohr zur Wasserpumpe war lose. Doch auch mit Festschrauben war der Fehler nicht behoben. Also gleich noch ´ne passende Dichtung geordert.
Und wieder drunter, unter´s Auto.
Rohr abgeschraubt, was sich als sehr mühsam rausstellte. Nur mit einer Hand (für die zweite war kein Platz) und mehr nach Gefühl, als nach Sicht.
Und was soll ich sagen?

Wo eigentlich ´ne Dichtung sein müsste, war ...
... nichts!

Kein Wunder also, wenn dort Wasser rauslaufen konnte. Metall auf Metall, das hält nicht wirklich dicht.

Gestern nun kam die Dichtung und nachher werd´ ich sie einbauen.

In diesem Sinne...
Schöne Grüße in die Runde
Bernd
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