Aus dem Leben eines Ladafahrers

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OldGrayman
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Aus dem Leben eines Ladafahrers

Beitrag von OldGrayman »

Ich hab einen Lada, bin seitdem bekannt als Old-Grayman im Club und im ganzen Land.
2010 aus Augsburg besorgt, wir hatten das Geld, es war nichts geborgt.
Ich besah mir das Auto von vorn und von hinten und konnte zunächst keine Probleme finden.

Blauäugig wie ich war, schlug ich gleich zu und hatte den Wagen dann im Nu.
Ich fuhr los, doch ich kam nicht sehr weit. Schon kurz hinter Augsburg war die Kupplung breit.
Das stank ganz gewaltig, die Fahrt null und nichtig.
Was ist mit dem Auto? Nur das war wichtig.

Wieder zurückgeschleppt muss´t ich lange warten. Erst am Abend konnte ich wieder starten.
Er surrte und summte wie ein Bienchen und dann
kam ich am frühen Morgen wieder zu Hause an.
Ja, das Fahren machte Spaß. Ich bremste kaum, gab nur noch Gas.

Viel später zu Hause wurde mir klar, daß das Auto wohl doch kein Schnäppchen war.
Vom Rost zerfressen, was sollte ich machen? Auf der Suche nach ´ner Werkstatt hatte ich nichts zu lachen.
Ich geriet an einen, der verstand sein "Handwerk gut". Er zerstörte das Auto vollends, das bracht´ mich in Wut.
Dann wollte er Geld, viel Bares sollt´ her, sonst sähe ich mein Auto nimmer mehr.
Die Sorge war groß, ich schlief nicht mehr richtig.
Was wird aus dem Wagen, nur das war wichtig.

Nur mit Anwalt´s Hilfe, das war mir klar,
und für viel Geld bekam ich zurück, was da noch vom Auto übrig war.
Ein Puzzle in 3D, das schaffte mich richtig.
Würd´ ich je damit fahren? Nur das war mir wichtig.

Eine kleine hiesige Werkstatt half in der Not, indem sie den Resten Asyl anbot.
Gemeinsam schraubten wir dann Tag und Nacht. Und siehe da, das Werk war vollbracht.
Auch dafür zahlte ich noch mal richtig.
Doch ich hab den Samara, nur das war mir wichtig.

Fortan ließ er mich nicht mehr im Stich. Endlich alles gut, so dachte ich.
Bis eines Tages, Ihr ahnt es schon, das Auto nicht wollte, was für ein Hohn.
Bloß gut, daß wir nicht alleine waren.
Holger schleppte mich zurück und wir sind mit dem Niva zum Treffen gefahren.
Danach gab´s dann keine Probleme mehr. Der Wagen tat seinen Dienst und sich niemals mehr schwer.

Und so will ich nun in einigen Bildern einen längeren Ausflug ins Köl´sche schildern.
Eine Woche vor der Tour hab ich alles gecheckt. Und kaputte Stoßdämpfer hinten entdeckt.
Der Zahn der Zeit hat am Auto genagt. Also rief ich an bei AET, ganz unverzagt.
Ich musste dort zwar ein paar Stunden warten, doch konnt´ ich mit neuen Dämpfern starten.
Die Erfahrung riet mir, check das Auto richtig.
Dann kommste auch an, nur das ist wichtig.

Ich checkte dann an Ort und Stelle Reifen, Hupe, Kurbelwelle.
Füllte Flüssigkeiten nach und ganz ungeniert hab´ ich dem Auto ´ne neue Batterie spendiert.
Hab ihn geputzt und wie wahnsinnig poliert. Und dabei ´nen Sonnenbrand riskiert.
Dann stand er da und glänzte in der Sonne. Ich besah´ mein Werk, voller Wonne.
Ja ich war richtig
stolz auf mein Auto, nur das ist wichtig.

Wir packten ein, was nötig war. Unsere Stimmung war wirklich wunderbar.
Am nächsten Morgen war´s dann endlich so weit, wir machten uns für die Abfahrt bereit.
Doch ich sehe noch heute mein dummes Gesicht. Wir wollten fahren, das Auto nicht.
Ich konnt´ ihn nicht starten, was mich mächtig verdross.
Der Zündschlüssel bewegte sich nicht , in seinem Zündschloß.

Die Stimmung am Nullpunkt, das konnt´ es nicht sein. Zum Glück fiel mir da McGyver ein.
Der kriegte alles wieder hin, ich entsann mich, daß ich ja auch so einer bin.
Lenksäulenverkleidung ab, das Zündschlß gecheckt.
Durch Kurzschließen hab ich den Wagen wieder zum Leben erweckt.

Das war zu verkraften, dachte ich nur und wiederholte nach jedem Halt die Prozedur.
Endlich am Ziel hab ich´s mir leichter gemacht und 2 Drähte an der Verkleidung angebracht.
Das war bequemer, dachte ich richtig. Mein Samara fährt, nur das ist wichtig.

Die Heimfahrt dann lief wie geschmiert, bis zum Stau vor Helmstedt war nichts passiert.
Es kochte der Motor und ich dachte voll Graus, wie kommen wir nun rechtzeitig nach Haus?
Rechts ran auf den Streifen und nachgeseh´n, was war mit meinem Auto bloß gescheh´n.
Im Motorraum zischte, brodelte, dampfte es richtig.
Was war mit dem Auto, nur das ist wichtig.

Das Kühlwasser, so kam´s mir in den Sinn, doch das war´s nicht, es war keins mehr drin.
Alles was ich an Reserve hatte, schnell aufgefüllt. Doch der Durst auf Wasser war noch nicht gestillt.
Unser Mineralwasser zum Trinken in Not schmeckte auch dem Samara recht gut.
Ich besah mir den Motorraum von oben bis unten, wohin war das Wasser nur verschwunden?
Es war nichts zu seh´n undso fuhren wir weiter, als sei nichts gescheh´n.
Doch weit kamen wir nicht, an der Raststätte Helmstedt wieder rechts raus.
War es mit der Fahrt nun endgültig aus?

Doch wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Und das Lichtlein zu mir spricht, ruf im Club an, die vergessen dich nicht.
Also rief ich bei Martin, dem Samara-Flüsterer an. Und zu meinem Glück ging er auch gleich ran.
Er war in Ungarn, kam von dort nicht weg. Was nun, dachte ich vor Schreck.

Doch auch in Ungarn, was soll ich Euch sagen, lies Martin mich nicht verhungern und verzagen.
Gab mir ´nen wirklich guten Rat wie ich´s machen sollte, wenn ich aus eigener Kraft nach Hause wollte.
Parkplatz-Hopping war angesagt, zum Wasser fassen, ganz unverzagt.
So ging es nach Hause in vielen Stunden. Den Schreck und Stress hab ich bis heut´ nicht verwunden.
Spät am Abend rief ich dann
noch mal bei Martin in Ungarn an.
Und sagte ihm, der Albtraum sei aus. Wir waren endlich wieder zu Haus.
Schnell fielen wir ins Bett und die Augen uns zu, bis zum Morgen hatte der Samara nun Ruh.

Nach dem Frühstück und mit Bedacht hab ich mich an die Fehlersuche gemacht.
Das gesamte Kühlsystem sah verdammt böse aus.
Doch der Übeltäter war ein anderer, stellte sich bald heraus.
An einer Stelle, die nicht gleich zu sehen war, hatte der Ausgleichsbehälter ´nen Riss, mehr als 12 cm lang gar.
So, schnell noch ein Foto, dann ab damit in den Müll. Einen hatte ich zum Glück noch, ich sammle ja viel.

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Das ganze Kühlsystem hab ich dann neu bestellt. Egal wie teuer, so´n Auto verschlingt halt Geld.
Nicht nur in Deutschland, das ist bei Lada Brauch, aus ganz Europa natürlich auch.

Wenn die Teile da sind, fliegt das alte Zeug raus. Dann tausche ich das ganze Kühlsystem vollständig aus.
Egal, ob einfach oder schwer, Hauptsache, ich hab keine Panne mehr.

Euer Old-Grayman
Aussergewöhnliches ist für uns normal
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OldGrayman
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Re: Aus dem Leben eines Ladafahrers

Beitrag von OldGrayman »

Hallo Freunde,
hier ein erstes kurzes Update zur Reparatur des Kühlsystems.

Zunächst mal hab ich, wie bereits angedeutet, gewartet, bis ich alle Teile zusammen hatte. Dann hab ich mich daran gemacht, den alten "Kram" stückweise zu entfernen.

Als Erstes fiel mir ein Massedraht auf, der nicht an seinem Platz am Massepunkt neben dem Thermostat war. Er baumelte fröhlich frank und frei in der Luft. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob er zum Kühlsystem (in Verbindung mit dem Thermoschalter oder Kühlergebläse) gehört. Gründlich, wie ich bin, hab ich gleich den ganzen Massepunkt samt Kabel wieder schick gemacht und das lose Kabel wieder angeschlossen.

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Weiter ging´s.
Als Nächstes hab ich erst mal alles entfernt, was einer Reparatur im Wege sein könnte. Also Luftfilterkasten und was sonst noch im Wege war.
Und dann gings ans Fleddern. Erst mal prophylaktisch den Thermoschalter getauscht. Es folgten die Kühlerschläuche und das Thermostat.

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Den Kühler hab ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Schließlich war ihm sein Alter (über 20 Jahre) bereits anzusehen.
Doch ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Beim Ausbau verabschiedeten sich sogleich die zwei Schraubenbolzen der oberen Befestigung. Mühsam rausbugsiert, hab ich dann das ganze Ausmaß der Korrosion gesehen. Nicht nur der Kühler samt Gebläsehalter, sondern auch die Frontmaske sahen böse aus. Die Maske hab ich dann erst mal entrostet und mit Rostumwandler, Zinkspray und Farbe behandelt. Das dauerte natürlich gefühlt ´ne Ewigkeit. Musste ja alles immer wieder trocknen. Den Kühler samt Gebläse hab ich getauscht.

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Und weil ich schon mal gut rankam, gleich noch den Motorblock vom Blätterteigrost befreit und auch mit Rostumwandler behandelt.
Jetzt ist alles wieder schick.

Jedoch, der alte Kühler sieht schlimm aus.

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Für die obere Kühlerbefestigung hab ich auf ´ne Selbstbau-Baumarkt-Lösung zurückgegriffen.
Passt, sitzt, wackelt und hat Luft.

Stolz auf mein Werk, wollte ich natürlich gleich die Dichtheit des Systems prüfen.
Und siehe da, er war iommer noch inkontinent.
Diesmal kam das Wasser aus der Region der Wasserpumpe zum Vorschein.
Mühsam hab ich das Auto vorn hochgebockt, so dass ich mit der Roll-Liege drunter passte.
Da war der Fehler auch schon zu sehen. Das Rohr zur Wasserpumpe war lose. Doch auch mit Festschrauben war der Fehler nicht behoben. Also gleich noch ´ne passende Dichtung geordert.
Und wieder drunter, unter´s Auto.
Rohr abgeschraubt, was sich als sehr mühsam rausstellte. Nur mit einer Hand (für die zweite war kein Platz) und mehr nach Gefühl, als nach Sicht.
Und was soll ich sagen?

Wo eigentlich ´ne Dichtung sein müsste, war ...
... nichts!

Kein Wunder also, wenn dort Wasser rauslaufen konnte. Metall auf Metall, das hält nicht wirklich dicht.

Gestern nun kam die Dichtung und nachher werd´ ich sie einbauen.

In diesem Sinne...
Schöne Grüße in die Runde
Bernd
Aussergewöhnliches ist für uns normal
Martin_Potsdam
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Registriert: 15. März 2021, 19:24

Re: Aus dem Leben eines Ladafahrers

Beitrag von Martin_Potsdam »

Hallo zusammen,
hallo Old-Grayman-Bernd,

..... da hast du ja einen ordentliches Stück an Schrift zusammengereimt , ein Lob verdient dieser poetische Rückblick ja wohl allemal :D

Bezüglich dem Wasserverlust im Stau auf der A2 sei gesagt, dass das Ergebnis zählt, dass Ihr dennoch wieder gut zu Hause angekommen seid.
Kein Problem und schön, dass ich Euch helfen konnte, auch wenn uns in diesem Tag über tausend Kilometer trennten.

Auf den nachfolgenden Bildern mag man vielleicht ahnen, warum ich Dich bei unseren ersten zwei Telefonaten rein akustisch nicht gleich gänzlich & auf Anhieb verstehen konnte, aber schließlich hat ja alles geklappt. :)

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Leise ging`s hier gerade nicht zu...

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Zurück zu Deinem Auto, ein derart verschlissener & gerissener Kühlwasserausgleichsbehälter ist mir so auch noch nicht untergekommen.
"Häufiger" ist da schon eher eine aufgescheuerte Stelle . Oder, ganz ärgerlich, komplett geborsten. Sowas kenne ich allerdings nur aus einem Fall, Grund hierfür war absoluter Überdruck durch kochendes Kühlwasser, weil der Kühlerlüfter sich nicht eingeschaltet hatte und die Temperaturanzeige auch nicht beachtet wurde... :roll:

Bei einem stark undicht gewordenen (oder eben explodierten :) ) Ausgleichsbehälter kann man sich unterwegs ggf auch selbst helfen: Man nimmt eine normale PET-Getränkeflasche, schneidet per Messer deren Boden ab oder auf, friemelt den Wasserschlauch an die Flaschenöffnung und klemmt/bindet die Flasche verkehrt herum stehend an die Stelle des originalen Ausgleichsbehälters. Den kleinen oberen Rücklaufschlauch des Kühlers steckt man von oben in die aufgeschnittene Flasche, klemmt/bindet selbigen dort oben drin fest und füllt die Flasche als Hilfsausgleichsbehälter mit Wasser auf bzw hier immer nach.
Zusätzlich kann man die aufgeschnittene Flasche per Gummiband und etwas Folie oder Alupapier oben verschliessen, sobald sich der Wasserstand eingepegelt hat und man nichts mehr nachfüllen muss. Ein kleines gestochenes Loch in der Folie ist ratsam, das Kühlsystem fährt man dann drucklos und eben so bis nach Haus oder zur Werkstatt.
Das ganze setzt allerdings voraus, dass man Wasser dabei hat. Aber das hat man , wie Öl, ja sowieso dabei ;) . Zumindest auf längeren Autobahnfahrten und gerade im Sommer, denn so kann man sich immer noch bis zur nächsten Ausfahrt oder zur nächsten Tankstelle "retten".

Dazu sei gesagt und gelobt, dass man sich beim Lada mit solcherlei Methoden helfen kann, weil man sieht & rankommt, wo das Problem liegt.
...bei irgendwelchen anderen Autos, da sieht man nicht mal den Kühlwasserbehälter , weil alles völlig verbaut und zugebaut . :roll:
Aber bitte, jeder wie er mag.


Zu Deiner Frage nach dem frei herumhängenden Masse-Anschluss:
Masse-Anschluss mit der üblichen Farbe braun , das ist richtig. Es handelt sich hierbei um den Masse-Anschluß, genau genommen sind es ja zwei, es handelt sich um die Masse-Anschlüsse vom Kabelbaum der Einspritzanlage !
Wenn diese nicht angeklemmt und fest sind, dann geht nichts, weder für Einspritzdüsen ,Krafstoffpumpenrelais und alles andere. Da muss wohl irgendwer mal was vergessen haben....

Punkt drei : Bei dem von Dir bezeichneten & zu Recht mal erneuertem "Thermoschalter" handelt es sich um den Temperaturfühler.
Dieser misst die Kühlwassertemperatur und sagt der Motorsteuerung ,wie viel Benzin eingespritzt werden muss und gibt eben auch das Signal für das Einschalten des Relais des Kühlergebläses.


Der Geber für die Kühlwassertemperaturanzeige im Kombiinstrument, der sitzt & arbeitet im Übrigen ganz sepereat für sich: Seitlich im Zylinderkopf eingeschraubt, unterhalb des Thermostates, einzelnes grünes Kabel mit schwarzer Gummikappe . Wie zu frühesten Vergaserzeiten.

Gruß, Martin aus Potsdam
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OldGrayman
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Re: Aus dem Leben eines Ladafahrers

Beitrag von OldGrayman »

Hi Martin,

ja, Du hast Recht. Was am Ende zählt, ist das Ergebnis. Schließlich hab ich ihn doch noch dicht gekriegt.

Nach dem Einbau der Wasserrohrdichtung war dann auch das letzte Kühlerproblem gelöst. Wobei ich anmerken muss, das die Dichtung komplett gefehlt hat. Da waren nirgendwo auch nur ansatzweise Reste einer alten Dichtung vorhanden.
Zum kaputten Ausgleichsbehälter hab ich so meine eigene Theorie. Ich vermute mal, das war nicht die Ursache der Panne, sondern eine Auswirkung auf einen anderen Defekt. Wie Du schon richtig sagtest, ging dem Monster-Riss im Behälter wohl was ganz Anderes voraus. Nämlich, dass der Gebläsemotor nicht eingeschaltet wurde und deshalb das Wasser regelrecht weggekocht ist. Was dann zum heißen Überdruck geführt hat. Wie sonst kann solch ein Behälter regelrecht aufschmelzen...

Mit dem Austausch aller Komponenten war dann auch der Fehler weg. Jetzt, nach einem langen Probelauf funktioniert alles wieder, wie es soll. Erst wird der "kleine Kreis" innerhalb des Motorblockes warm, dann öffnet das Thermostat und der Kühler erwärmt sich. Zu guter Letzt schaltet sich dann auch das Gebläse ein (und wieder aus).
Ende gut, alles gut.

Doch ich habe noch mehr "Baustellen" an dem Auto. Einen undichten Scheiben-Waschwasserbehälter. Hab ihn getauscht, weil er an der "berühmten" Stelle an der Aufhängung undicht ist. Doch mit dem neuen Behälter von Lada-Power habe ich auch kein Glück. Bei dem entweicht ebenfalls das Wasser. Entweder hat er einen Materialfehler oder die Dichtungen zu den Pumpen sind die Ursache. Hab deswegen schon mit etwas Hanf nachgeholfen, wie man das auch bei Wasserrohren kennt. Kein zufriedenstellendes Ergebnis. Auch mit neuen Pumpen ist es das gleiche "Spiel". Hab jetzt nochmals einen Behältere geordert, der heute eintreffen sollte, wenn man der Vorankündigung glaubt.

Und das Zündschloss muss ich auch noch tauschen. Wenn ich dann meine Schraubenausbohrer wiederfinde, die der "Versteckemann" gegriffen und gut versteckt hat.

In diesem Sinne...
... auf zum fröhlichen Ostereier (äh, Ausbohrer) suchen.

Schöne Mittwochsgrüße
Bernd
Aussergewöhnliches ist für uns normal
Martin_Potsdam
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Re: Aus dem Leben eines Ladafahrers

Beitrag von Martin_Potsdam »

Hallo Bernd,

es könnte u.U. sogar sein, dass Deine Zylinderkopfdichtung nicht mehr ganz ok ist. Es ist zwar nur so eine Idee bzw Erfahrung, denn, wenn die Kopfdichtung am Samara an bestimmter Stelle nicht mehr richtig dicht ist, dann kommt es bei Hitze und hohen Drehzahlen vor, dass Verdichtungs-Luft bzw Verbrennungsgase in den Kühlkreislauf gepumpt werden.
Sowas macht sich allerdings daran bemerkbar, dass das Kühlsystem / der Ausgleichsbehälter über Gebühr voll unter Druck steht, dass das Kühlwasser blubbert und oben aus dem Einfülldeckel/Ventil herausdrückt.
Bleibt sowas unbemerkt, so kann das auf Dauer den Behälter oder gar die Schläuche sprengen. Die Kopfdichtung am Samara ist aber sogesehen nur selten ein Problem. Und wenn, dann betrifft es meistens den Bereich um den ersten Zylinder ( also der an der Zahnriemenseite) weil der thermisch am höchsten belastet bzw am schlechtesten mit Kühlung versorgt ist.

Thema Waschwasserbehälter : Ein leidiges Dauerthema seit 30 Jahren.... :x
Es ist nämlich so, dass der Behälter so wackelig und mit Vibrationen an dieser unsäglichen, nahezu scharfkantigen Halteplatte hängt, sodass das miserabel schlechte bzw ungeeignete Billigplastik ständig wieder auf`s neue vom Haltplattenmetall eingeschnitten und eingerissen wird.
Der gefüllte Behälter ist einfach zu schwer für sich selbst.
Anfang der 90er Jahre muss es mal passgenaue Austausch-Behälter vom Hersteller Hella o.ä. gegeben haben. Diese Ersatzbehälter machten schon allein von ihrer Materialqualität keinerlei Ärger mehr.

Spätestens ab Mitte der 90er Jahre wurde die Sache wieder zum echten Dauerproblem, viele Samaras & Baltics tropften selbst kurz nach der Auslieferung aus ihren bereits eingerissenen Scheibenwaschbehältern. :evil:
Einige Baltics hatten daraufhin zusätzlich unter dem Waschbehälter angeklebte Schaumstoff-Würfel.... :roll:
Das half aber auch nur bedingt und nie wirklich, der Waschbehälter war damit zwar bisschen mehr und zusätzlich nach unten aufs Blech des Radhauses abgestützt, was aber nicht das Wackeln des Behälters auf seiner Halteplatte verhinderte. Im Gegenteil, diese zwei primitiven Schaumstoff-Würfel scheuerten auf dem Karosserieblech herum.
Manche Werkstätten und Ladafahrer bastelten sich einen zusätzlichen Halteriemen um den Waschbehälter, ähnlich dem vom Kühlwasserausgleichsbehälter.

Ich kann ( für mich ) nur sagen: Das einzige, was wirklich hilft, ist eine komplett andere Befestigung des Waschbehälters: Zwei lange,seitlich an die Karosserie angeschraubte Haltewinkel, die sich möglichst formschlüssig unten um den Waschbehälter legen und diesen so vernünftig und frei von jedem Wackeln festhalten, festklemmen. So, dass auf diese einschneidende Halteplatte gänzlich verzichtet werden kann.
Beim Euro3-Samara mit Motorhaubenschaumstoffdämmung kommt hinzu, dass die Motorhaube bzw deren untere Dämmung auch noch fleissig auf den Deckel des Waschbehälters drückt.... :roll: Daher: zusätzliches Ausschneiden der Dämmmatte im entsprechenden Bereich.

Gruß, Martin aus Potsdam
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Re: Aus dem Leben eines Ladafahrers

Beitrag von OldGrayman »

So Freunde, jetzt folgt die Fortsetzung der Story.

Nachdem nun das Kühlsystem wieder in Ordnung war, habe ich mich, wie bereits angedeutet, den anderen "Baustellen" am 21093 gewidmet.
Zunächst war der Wasserbehälter für die Scheibenwaschanlage dran. Der erste Versuch war ja nicht zielführend. Beim zweiten Versuch, dann mit einem neuen Behälter, hab ich gleich die Halterung verändert. Ok, für den Gesamtsieg bei einem Schönheitswettbewerb reicht´s wohl nicht, doch es sollte praktisch sein und ein Einreißen des Behälters an seiner Schwachstelle, der Aufhängung, dauerhaft verhindern.
Also hab ich mich zu meinem "Lieblings-Autoersatzteilhändler", dem hiesigen Baumarkt, aufgemacht und mich mit dem passenden Material eingedeckt. Einen stabilen Winkel nebst Schlauchschellen-Meterware.
Entsprechend verbaut, sah das Ergebnis letztendlich so aus.

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Um auch wirklich auf Nummer Sicher zu gehen, hab ich noch einen alten und nicht mehr zu flickenden Schubkarrenschlauch ("Heb auf" hat was ...) zerschnitten und als Gummipolster zwischen Winkel und Behälter platziert.

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Und dann den Behälter befestigt.
Als alles zusammengebaut war, folgte gleich der erste Test. Hält die Halterung der Belastung stand?
Doch kaum hatte ich ihn bis etwa zur Hälfte gefüllt, tropfte es erneut fröhlich weiter.
Also mit Druckluft wieder getrocknet und mit der Taschenlampe auf die Suche gemacht.
Wo kam das Wasser her?

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Nach, gefühlt unendlich, vielen Versuchen hatte ich die Schwachstelle ausfindig gemacht.
Es war die Verbindung zwischen den Pumpen und dem Behälter. Und das, obwohl die Pumpen eigentlich recht straff auf den Dichtungen saßen.
Dachte ich.
Also wieder das Wasser ablassen!
Letztendlich habe ich mir damit geholfen, auf die Saugstutzen der Pumpen 2 Lagen Wärmeschrumpfschlauch zu ziehen und zu schrumpfen. Nun saßen die Pumpen bedeutend fester. Und auch das Wasser blieb endlich da, wo es hingehört.
Nachdem ich das Ganze mehrere Tage lang beobachtet und getestet hatte, konnte ich diesen Punkt endlich von der To-Do-Liste streichen.

Auf zum nächsten Problem. Dem Zündschloß. Beim Ausbau des alten Schlosses hab ich mich mächtig schwer getan. Zunächst mal war, wie immer, sehr wenig Platz zum Bearbeiten der Abreißschrauben.
Die Dinger erwiesen sich als ziemlich hartnäckig, im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn schon beim Ankörnen boten sie allen Widerstand auf, den man sich denken konnte.
Das Anbohren der Köpfe kostete mich dann auch jede Menge Nerven und etliche Bohrer. Die waren, obwohl neu, schneller stumpf, als gedacht.
Mit meinen Schraubenausdrehern erging es mir nicht viel besser. Die brachen der Reihe nach ab.
In meiner größten Verzweiflung hab ich dann (immerhin konnte ich eine Schraubr rausdrehen) die restlichen Schrauben mit entsprechend großen Bohrern traktiert und so die Köpfe soweit weggebohrt, dass ich das Zündschloß mit mehr oder weniger sanfter Gewalt (es war wohl mehr Gewalt, als sanft) endlich von der Lenksäule abbekam.

Jetzt nur noch das neue Zündschloß dranbauen, Stecker zusammenstecken und fertig.
Doch so schnell sollte ich auch da keinen Erfolg haben.
Zunächst hab ich das Zündschloß angeschraubt, darauf bedacht, die Schraubenköpfe nicht abreißen zu lassen. Beim Stecker musste ich dann feststellen, dass er nicht kompatibel mit der Buchse war.
Wie schon so oft, stellte ich fest, dass das Auto ein Gemisch aus älteren und neueren Samara-Baureihen war. Zündschloß und Verkabelung vom alten 2108, die Befestigung vom 2110.
Daran hatte ich mich bei der Bestellung orientiert und ein 2110er Zündschloß gekauft.
Naja, für einen, mit Strom und Elektrik groß gewordenen Selfmade-Man sollte das nicht wirklich eine Hürde sein.
Wenn, ja wenn mir dazu nicht wieder einige Steckzungen gefehlt hätten, die ich erst noch kaufen musste.
Danach hab ich den Stecker neu verdrahtet und auch die kleinen Überraschungen mit berücksichtigt.
Denn ich hatte ein sehr modernes Zündschloß eingebaut. Ausgestattet mit einer Zubehörstellung für´s Radio (Schlüssel rein, Radio an, Schlüssel raus, Radio aus) und einer Zündschloßbeleuchtung, die das Einstecken des Schlüssels bei Dunkelheit einfacher macht. Entsprechend angeschlossen, kann ich mich nun an den neuen Funktionen erfreuen.

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Auch erledigt!

Nächste Aktion, ein neues hinteres Kennzeichen.
Das alte hatte schon so viel Patina angesetzt, dass die Beschriftung nur noch mit viel gutem Willen zu lesen war.
Nach dem nun auch das erledigt ist, kommen noch die hinteren Federn dran und dann geht´s ab zum TÜV...

VG Bernd
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